Das Militär ist aus zahlreichen Ortschaften hinausmarschiert. Es entfernte sich damit nicht nur aus althergebrachten Standorten, sondern auch aus der Mitte der Bürgergesellschaft. Durch die Umwandlung der Bundeswehr mit allgemeiner Wehrpflicht zum Berufsheer auf Freiwilligenbasis zog diese hinaus aus den Herzen der Familien, aus den Kommunen, ja sogar hinaus aus der Heimat in fremde Kampfgebiete. Zurück blieben verwaiste Kasernen, öde Flächen und die leeren Kassen mancher Geschäftsleute. Vielerorts holt sich nun die Natur zurück, was ihr vormals abgerungen wurde. Aber jedes Ende kann auch ein neuer Anfang sein: Kasernements werden transformiert in Wohngebiete und Militärübungsflächen in Biotope. So wird aus dem letzten Zapfenstreich kein trauriger Abschied, sondern ein zukunftsweisender Neubeginn. In seinen Aufnahmen verdichtet der Fotograf die vorgefundene, menschenleere Atmosphäre und spürt dem unwirklichen Augenblick des Stillstands zwischen Umbruch und Neubeginn nach.
Marita A. Panzer